ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG:
08/09/2014:
Atypische Beschäftigung in Baden-Württemberg auch 2013 gestiegen
(von Markus Krüsemann)
Auch im Südwesten der Republik haben atypische und prekäre Beschäftigungsverhältnisse in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen (siehe z.B. 03.08.2010, 30.07.2012 und 08.06.2013). Nachdem Mitte des Jahres das Statistische Landesamt für Rheinland-Pfalz wie in den Jahren zuvor Anteile von über 25 Prozent gemessen hat (siehe 30.06.2014), hat nun das Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) aktuelle Zahlen zur Entwicklung und zur Struktur atypischer Beschäftigung im Land Baden-Württemberg für das Jahr 2013 vorgelegt.
Wie die Badische Zeitung dazu schreibt, würden immer mehr Menschen im Südwesten demnach nur mit zeitlich begrenzten Verträgen oder ohne Vollzeitjob arbeiten. Laut Studie sei allein der
Anteil von Teilzeit- und befristeter Beschäftigung in Baden-Württemberg zwischen 2000 und 2013 um mehr als die Hälfte gestiegen.
Insgesamt habe das IAW acht Formen sogenannter atypischer Beschäftigung die von den Standards sozialversicherungspflichtig, unbefristet oder Vollzeit abwichen, untersucht (darunter auch
Ein-Euro-Jobber, Praktikanten und freie Mitarbeiter; M.K.) Ergebnis: Mit Ausnahme von Praktikanten und Ein-Euro-Jobbern hätten diese Arbeitsverhältnisse in den vergangenen Jahren
zugenommen.
Die häufigste Form sei zuletzt die Teilzeitarbeit gewesen: Sie habe 2013 fast ein Drittel der atypischen Beschäftigung im Südwesten ausgemacht - rund 80 Prozent der Betriebe hätten im vergangenen Jahr mindestens einen Teilzeitjobber im Team gehabt. Auch geringfügig Beschäftigte sei relativ oft eingesetzt worden - in mehr als 60 Prozent der Unternehmen.
____________________
Quelle:
Badische Zeitung online vom 08.09.2014
Weiterlesen:
__________________________________________________________________________
Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.