ARCHIV - OKTOBER 2016
Höherer Mindestlohn bei öffentlichen Aufträgen geplant
Der Mindestlohn für Mitarbeiter von Firmen, die öffentliche Aufträge erledigen, soll in Schleswig-Holstein auf fast zehn Euro steigen. Geplant ist eine Anhebung des sogenannten vergaberechtlichen Mindestlohns von 9,18 auf 9,99 Euro.
Die neue Höhe lehnt sich an den Mindestlohn im Tarifvertrag der Länder an, der mittlerweile auf 9,99 Euro erhöht wurde. (...) Die Erhöhung soll zum 1. Februar 2017 greifen.
Quelle: Welt online vom 31.10.2016
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"Der Minijob ist nicht als dauerhafter Lebensunterhalt gedacht"
Minijobs sollen Einkommen ergänzen, nicht aber richtige Jobs ersetzen. Allerdings stagniert ihre Anzahl seit der Einführung auf hohem Niveau - was dahinter steckt, wissen auch die Experten nicht recht zu deuten.
rbb|24 sprach darüber mit Wolfgang Buschfort von der Minijobzentrale bei der Deutschen Rentenversicherung.
Quelle: rbb-online.de vom 30.10.2016
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Integration von Flüchtlingen
Die Zeitarbeitsfirmen in Hamburg wollen sich um eine verstärkte Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt bemühen, warnen aber gleichzeitig vor überzogenen Erwartungen. «Unsere Branche wird definitiv nicht sämtliche Geflüchtete in den Arbeitsmarkt integrieren können».
Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge können nach drei Monaten als Zeitarbeiter beschäftigt werden. Hamburg zählt zudem zu den begünstigten Arbeitsamtsbezirken, in denen das auch für nicht anerkannte Flüchtlinge, Asylbewerber und Geduldete gilt.
Quelle: Welt online vom 30.10.2016
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Mindestlohn belastet junge Unternehmen
Probleme seien vor allem bürokratische Hürden wie Berichtspflichten sowie eine geringere Flexibilität bei den Bezahlungsmodellen, heißt es im „Mannheimer Gründungspanel Herbst 2016“ des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
Dabei geht es (...) auch um unflexiblere Lohnmodelle. (...) Dabei seien gerade flexible erfolgsabhängige Entlohnungsmodelle besonders wichtig für junge Unternehmen, da deren Umsätze noch sehr schwankten.
Quelle: NeuePresse.de vom 30.10.2016
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Regionale Fleischer geraten unter Druck
Seestermüher Unternehmer kritisiert die zu schwachen Regelungen für Leiharbeit und Werksverträge und spricht von Wettbewerbsverzerrung. (...) Er zahlt seinen 30 Mitarbeitern tarifliche beziehungsweise übertarifliche Löhne.
Die größten Fünf der Fleischbranche, die 80 Prozent der Schweine und Rinder in Deutschland schlachteten, schafften es mit verschiedenen Tricks, nur ein Drittel seiner Lohnkosten zu zahlen. Der regionale Schlachter sieht sich von den Großen bedroht.
Quelle: Hamburger Abendblatt online vom 29.10.2016
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Mindestlohn für Langzeitarbeitslose
Langzeitsarbeitslose sind vom gesetzlichen Mindestlohn ausgenommen. Die Grünen finden das diskriminierend und fordern eine Anpassung. (...) Von dieser gesetzlichen Möglichkeit zur leichteren Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt werde ohnehin kaum Gebrauch gemacht.
Von August 2015 bis September dieses Jahres hätten die zuständigen Behörden lediglich 2708 Bescheinigungen über das Vorliegen von Langzeitarbeitslosigkeit ausgestellt. Damit seien in diesem Zeitraum nur etwa 0,26 Prozent der potenziellen Zielgruppe erreicht worden.
Quelle: Volksstimme.de vom 29.10.2016
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Mindestlohn-Lücke kaum genutzt
Mit Ausnahmen vom Mindestlohn wollte die Bundesregierung mehr Langzeitarbeitslose in Lohn und Brot bringen. Doch die bei der Einführung 2015 höchst umstrittene Regelung wird kaum genutzt.
„Offenbar schauen Arbeitgeber nicht in erster Linie darauf, ob sie bei Einstellungen den Mindestlohn sparen können. Vielmehr geht es ihnen um passende Arbeitskräfte“, sagt eine BA-Sprecherin.
Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 29.10.2016
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Mindestlohn-Erhöhung: 50 Millionen Euro für Geringverdiener
Positive Nachrichten für rund 128.000 Geringverdiener in Schleswig-Holstein: Sie profitieren nach Angaben des DGB Nord von der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 auf 8,84 Euro pro Stunde. Diese spült ab 1. Januar 2017 jährlich 50 Millionen Euro zusätzlich in die Taschen der Arbeitnehmer im Land, so die Gewerkschaft.
Gleichzeitig warnt der DGB-Vorsitzende vor verfrühter Freude: „Auch vom neuen Mindestlohn kann sich niemand ein schönes Leben mit einer auskömmlichen Rente leisten.
Quelle: SHZ.de vom 28.10.2016
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Immer mehr Menschen haben zwei Jobs
Immer mehr Menschen in der Region gehen mehreren Jobs gleichzeitig nach: Beim Deutschen Gewerkschaftsbund spricht man deshalb bereits von einem "Zweitjobskandal" – denn viele Menschen könnten von ihrer Arbeit nicht leben. Geschweige denn etwas für die Rente zurücklegen.
Beim DGB Berlin-Brandenburg beobachtet man die Zunahme von Zweitjobs mit Sorge. (...) Auch Menschen mit höheren Abschlüssen seien mittlerweile immer stärker betroffen.
Quelle: Inforadio.de vom 28.10.2016
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Almosen des Tages: Mindestlohnerhöhung
Jetzt ist es offiziell: Der Mindestlohn steigt ab 1. Januar um 34 Cent auf 8,84 Euro pro Stunde. Am gestrigen Mittwoch billigte das Kabinett eine entsprechende Verordnung von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD).
Die erhofft sich davon eine »positive Wirkung auf die Konsumnachfrage«, schließlich bekommt man für 34 Cent schon ein Brötchen, eine Schrippe oder Semmel (...). Wenn die Geringverdiener nicht auf Handwerksqualität bestehen, sind beim Discounter sogar zwei Backwaren drin.
Quelle: junge Welt online vom 27.10.2016
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Düstere Zukunft für Geringverdiener
Mehr als jeder Zweite mit niedrigem Einkommen sorgt nicht fürs Alter vor – und das trotz deutlich sinkendem Rentenniveau. Union und SPD sind unter wachsendem Druck, etwas für künftige Rentner zu tun, sonst droht Millionen die Altersarmut.
Ohne zusätzliche Altersvorsorge geht das Versorgungsniveau der Rente stark zurück. „Hier liegt insbesondere für Geringverdiener ein erhebliches Risiko.“ Nur 47 Prozent von ihnen sorgen selbst fürs Alter vor.
Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 27.10.2016
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So können Geringverdiener mehr Rente bekommen
Wer wenig Geld verdient, bekommt auch wenig gesetzliche Rente. Besonders Geringverdiener sind deshalb von Altersarmut bedroht. (...) Es gibt viele Ideen, wie man das Problem der niedrigen Renten von Geringverdienern lösen könnte.
Die Rentendiskussion ist allerdings sehr komplex, da in der Regel nur am bestehenden System herumgeschraubt werden kann. Ein Überblick über Probleme und mögliche Lösungsansätze.
Quelle: Süddeutsche.de vom 27.10.2016
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Experte: Neuer Mindestlohn hat keine negativen Einflüsse
Ab 1. Januar 2017 wird der Mindestlohn erhöht. (...) Doch was bedeutet das für den Arbeitsmarkt? Steht eine Entlassungswelle bevor? Nein, sagt ein Arbeitsmarktforscher der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg.
Arbeitsmarktforscher gehen davon aus, dass die Erhöhung des Mindestlohns auf 8,84 Euro pro Stunde ab 1. Januar 2017 keine negativen Einflüsse auf den Arbeitsmarkt haben wird. Der Finanzwissenschaftler Andreas Knabe (...) sagte (...), die Unternehmen würden sicher nicht mit einer Entlassungswelle reagieren.
Quelle: MDR.de vom 26.10.2016
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Nutzt der Mindestlohn den Geringqualifizierten?
Der Mindestlohn steigt 2017 auf 8,83 Euro. Arbeitsplätze soll das laut der Regierung keine Kosten. Eine neue Studie zeichnet dagegen ein gemischtes Bild.
Sie zeigt, dass die Arbeitslosigkeit unter Geringqualifizierten 2015 gestiegen ist. (...) Wie viel dies mit dem Mindestlohn zu tun hat, ist nicht ganz klar. (...) Der Anstieg der Arbeitslosenquote für Geringqualifizierte konzentriert sich auf den Westen, im Osten ging sie leicht zurück – obwohl die Einführung des Mindestlohns die Unternehmen dort stärker traf.
Quelle: FAZ.net vom 26.10.2016
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Geringverdiener gefährdet: Bundesregierung warnt vor Altersarmut
Viele Bürger würden im Ruhestand nicht ausreichend finanziell abgesichert sein, sollten sie nicht selbst mehr für ihre Altersvorsorge tun, warnte die Bundesregierung nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ in ihrem „Alterssicherungsbericht 2016“.
„Ein erhebliches Risiko“ bestehe vor allem für Geringverdiener. „Wird in diesem Einkommensbereich nicht zusätzlich für das Alter vorgesorgt, steigt das Risiko der Bedürftigkeit im Alter stark an„, zitiert das Blatt aus der Regierungsanalyse.
Quelle: Berliner Zeitung online vom 26.10.2016
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Mindestlohnanhebung kostet Unternehmen eine Milliarde Euro
Der seit eineinhalb Jahren geltende gesetzliche Mindestlohn soll 2017 erstmals angehoben werden. Der Mindestlohn soll von derzeit 8,50 Euro auf dann 8,84 Euro pro Stunde steigen.
Laut einem Bericht der "Passauer Neuen Presse" wird diese geplante Anhebung die Unternehmen in Deutschland rund eine Milliarde Euro kosten. Es sei möglich, dass die Firmen wegen der höheren Kosten die Preise für Waren und Dienstleistungen geringfügig anheben.
Quelle: Spiegel online vom 26.10.2016
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Ein Abarbeitungsgesetz zu Leiharbeit und Werkverträgen
„Ordnung auf dem Arbeitsmarkt“: Das will die Koalition mit ihrer Neuregelung von Leiharbeit und Werkverträgen erreichen (...). Die Opposition spricht dagegen von „Etikettenschwindel“ (...). Die Gutachter des Bundestags sehen nach wie vor Schlupflöcher.
Die Bundestagsabgeordnete Müller-Gemmeke charakterisiert denn auch das neue Gesetz leider zutreffend als "Nebelkerze". (...) Wieder einmal kein guter Tag für die bald eine Million Leiharbeitnehmer in unserem Land.
Quelle: Aktuelle Sozialpolitik, Blogeintrag vom 21.10.2016
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Strengere Regeln, aber nicht wirksam
Mit den Stimmen von Union und SPD hat der Bundestag am Freitag in Berlin das Gesetz verabschiedet, das die Ausnutzung von Leih- und Werkvertragsarbeitern als billige Arbeitskräfte verhindern soll.
Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags kommt in einem Gutachten zu dem Schluss, dass die Kernpunkte durch sogenannte Rotationsregelungen umgangen werden könnten. So könnte das „Equal Pay“ durch die Abwechslung von zwei Leiharbeitern in zwei Betrieben für jeweils sechs Monate ausgehebelt werden.
Quelle: taz.de vom 21.10.2016
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Leiharbeit kann auch mit neuem Gesetz missbraucht werden
Das neue Gesetz zur Regelung der Leiharbeit soll einen Missbrauch der Einsatzzeiten der Arbeiter verhindern. (...) An diesem Freitag wird der Bundestag die neuen Regeln für die knapp eine Million Leiharbeiter verabschieden. 2017 tritt das Gesetz in Kraft.
Doch nun hat der unabhängige Wissenschaftliche Dienst des Bundestags den Kritikern (...) eine Steilvorlage geliefert: In einem Gutachten des Dienstes wird deutlich davor gewarnt, dass trotz des neuen Gesetzes Unternehmen weiter die Leiharbeit missbrauchen könnten.
Quelle: Süddeutsche.de vom 21.10.2016
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Der wirkungslose Mindestlohn
Armut verhindert? Ungleichheit verringert? Fehlanzeige! Knapp zwei Jahre nach seinem Inkrafttreten wird sichtbar, wie wenig er verändert hat. (...) Wie ist das möglich?
Der Mindestlohn ist schlicht das falsche Instrument, um Armut und Ungleichheit in großem Maßstab zu verringern. Er taugt dazu, extrem niedrige Löhne zu unterbinden, und er beschert einigen Arbeitnehmern ein spürbar höheres Gehalt – das soll nicht kleingeredet werden.
Quelle: Zeit online vom 20.10.2016
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Mehr Saisonkräfte in den Schulen
Den Umfang dieser Praxis belegen kleine Anfragen des Prignitzer CDU-Abgeordneten Gordon Hoffmann an die Landesregierung. Daraus geht hervor, dass immer mehr Lehrkräfte nur befristete Verträge erhalten.
Die Zahl stieg von 550 im Schuljahr 2012/2013 auf 809 im Schuljahr 2015/2016. (...) Ebenfalls zeigt die Statistik, dass ein Großteil der betroffenen Pädagogen nicht nur kurzzeitig eine Lücke schließt, sondern weiterbeschäftigt wird, also sich von Vertrag zu Vertrag hangelt.
Quelle: SVZ.de vom 20.10.2016
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So sozial kann Zeitarbeit sein
Fehlende schulische und berufliche Referenzen sowie Sprachbarrieren machen Geflüchteten den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt schwer. Das Münchner Start-up Social Bee will durch „soziale Zeitarbeit“ Geflüchteten helfen, sich zu integrieren.
Bei der Vermittlung konzentriert sich Social Bee im Moment vor allem auf die Bereiche Lager und Logistik. „Die Anforderungen sind dort vergleichsweise niedrig und stellen daher eine geeignete Einstiegsmöglichkeit für Geflüchtete mit geringen Sprachkenntnissen dar“, sagt Bruhn.
Quelle: enorm-magazin.de vom 20.10.2016
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„Schluss mit Missbrauch von Werkverträgen!“
Gewerkschaftsvertreter aus ganz Europa haben die deutsche Fleischindustrie aufgefordert, den Missbrauch von Werkverträgen in der Branche endlich zu beenden. Es handele sich dabei um ein „Krebsgeschwür“, das dringend beseitigt werden müsse.
Zuvor hatten Gewerkschafter aus Dänemark, Italien und Frankreich eindringlich die Folgen des deutschen Lohn- und Sozialdumpings im „Billiglohnland Deutschland“ für ihre Länder beschrieben.
Quelle: Nordwest-Zeitung online vom 20.10.2016
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8,50 Euro können nur eine absolute Untergrenze sein
Mindestlöhne verbessern die Lebenslage von vielen Arbeitnehmern, ohne dabei die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu beeinträchtigen. (...) Im Gegenteil: Die Beschäftigung wächst weiterhin.
Wer arbeitet, muss von seinem Lohn leben können, ohne auf staatliche Zuschüsse angewiesen zu sein (...). Angesichts von Tariflöhnen, die teilweise deutlich unter acht Euro liegen, war die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns überfällig.
Quelle: Weser Kurier online vom 20.10.2016
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Lehrbeauftragte an Hochschulen: „Das ist prekäre Beschäftigung“
Die meisten jungen Akademiker im Hochschulbetrieb haben befristete Verträge, rund 100.000 Lehrbeauftragte arbeiten gar als unterbezahlte Freiberufler. Ein Gespräch mit Simone Raatz, Bildungsexpertin der SPD-Bundestagsfraktion.
Raatz: "Die befristeten Verträge sind nicht an sich problematisch. Sie dienen überwiegend der Qualifizierung von Beschäftigten. Problematisch war aber bisher, dass über 50 Prozent aller Verträge eine Laufzeit von unter einem Jahr hatten."
Quelle: Vorwärts online vom 19.10.2016
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Aufstocken als Auslaufmodell
Die Anzahl der sogenannten Aufstocker, die zwar arbeiten, aber gleichzeitig auf Hartz IV angewiesen sind, geht im Landkreis Zwickau immer weiter zurück. (...) Woran das liegt, darüber kann auch die Arbeitsagentur nur mutmaßen.
Es könnte aber auch noch eine zweite Begründung für die schwindenden Zahlen geben. Eine recht banale. Nämlich, dass zahlreiche Leistungsbezieher aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters inzwischen in Rente gegangen sind.
Quelle: Freie Presse online vom 19.10.2016
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Jede dritte Frau in Teilzeit hat hohe berufliche Ziele
Eine aktuelle Repräsentativbefragung von 2000 teilzeitbeschäftigten Frauen zeigt, dass viele von ihnen ambitionierte Ziele haben und ihren Erwerbsumfang in Zukunft steigern möchten.
16 Prozent würden nach der Umfrage, die das Delta-Institut für Sozial- und Ökologieforschung im Spätsommer durchgeführt hat, schon jetzt gern Vollzeit arbeiten. Der durchschnittliche Erwerbsumfang der Frauen liege bei 21,5 Stunden pro Woche, die Wunscharbeitszeit deutlich höher bei 23,8 Stunden.
Quelle: RP online vom 19.10.2016
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Selbstständig und arm
In Deutschland gibt es 2,34 Millionen Selbständige, die keine Angestellten haben. (...) Viele dieser Solo-Selbständigen können vom großen Geld aber nur träumen. Jeder vierte verdient mit seinem Honorar nicht einmal den Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde.
Wohl auch deshalb sorgen viele Solo-Selbständige fürs Alter oder die Berufsunfähigkeit nicht ausreichend vor. Die Folgen sind bereits spürbar: Überproportional viele, die im Alter auf Hilfe vom Sozialamt angewiesen sind, waren vorher beruflich auf sich allein gestellt.
Quelle: Süddeutsche.de vom 18.10.2016
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Da wäre mehr drin gewesen
Fabian Lambeck über den Gesetzentwurf zur Leiharbeit, der auf Druck der Union stark verwässert wurde (...): Erst bei genauerer Prüfung wird klar, wie sehr Nahles der Union und der Arbeitgeber-Lobby entgegengekommen ist.
Das Ergebnis ist nun ein Paragrafenwerk, dass Gewerkschafter freundlich als »gute Basis« bezeichnen. Heißt übersetzt: Hier wäre mehr drin gewesen, Frau Ministerin!
Quelle: neues deutschland online vom 18.10.2016
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Deutlich mehr Leiharbeiter in NRW
Die Zahl der Leiharbeiter in NRW hat sich innerhalb von zehn Jahren auf 185.000 verdoppelt, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Montag unter Berufung auf die Agentur für Arbeit mitteilte.
Leiharbeiter und Werkvertrags-Beschäftigte sind in dem Unternehmen, das sie beschäftigt, nicht angestellt und arbeiten für einen geringeren Lohn als die Stammbelegschaft. (...) Laut NGG sind in NRW besonders viele Leiharbeiter in der Fleischwirtschaft, der Süßwarenindustrie und in Molkereien tätig.
Quelle: Kölnische Rundschau online vom 18.10.2016
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Wie Arbeit arm macht
Von Armut bedroht sind auch Menschen mit sicherem Job. (...) Selbst Menschen mit ganz alltäglichen Berufen wie Friseur und Altenpfleger hätten oft Schwierigkeiten, von ihrem Verdienst zu leben. Gerade Teilzeitkräfte könnten sich nicht über Wasser halten.
Niedriges Einkommen bedeutet aber auch: kleine Rente. „Wer wenig verdient, kann sich keine langfristige Perspektive aufbauen“, sagt Antje Trosien vom DGB. Und erst recht nicht fürs Alter vorsorgen.
Quelle: Südwest Presse online vom 18.10.2016
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Tarifverträge sollten auch für Crowdworker gelten
Der digitale Wandel stellt Gewerkschaften vor neue Aufgaben. Sie müssen die steigende Zahl von Crowdworkern individuell erreichen und trotzdem kollektive Lösungen bieten.
Einer dieser Wege sind Plattformen – die der Gewerkschaften und die der Crowdworker. Will man die Interessen von Beschäftigten vertreten, muss man sie an ihren Arbeitsplätzen abholen und ihnen Angebote machen, wie sie mit uns als Gewerkschaft ihre Arbeitsbedingungen und die sozialen Rahmenbedingungen verbessern können.
Quelle: Zeit online vom 17.10.2016
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DGB kritisiert Gesetzentwurf zu Leiharbeit und Werkverträgen
Einen Tag vor der Anhörung zu dem Entwurf im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales erklärte das DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbacham Sonntag, es sei zwar eine "gute Nachricht", dass der Gesetzgeber gegen den Missbrauch (...) vorgehen wolle.
"Allerdings muss der Gesetzentwurf nach der massiven Einflussnahme von Arbeitgeberlobby und Wirtschaftsflügel der Union für all diejenigen eine Enttäuschung sein, die auf Grundlage von Werkverträgen arbeiten müssen, die missbräuchlich eingesetzt werden".
Quelle: WAZ online vom 16.10.2016
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"1-Euro-Steak mit ein bisschen Menschenhandel, bitte"
Die Arbeit in der Fleischindustrie zählt zu den schwierigsten. Oft handelt es sich um Arbeiter mit Werkverträgen oder um Leiharbeiter, die aus dem Arbeitnehmerschutz herausfallen (...). Es handelt sich um "Ausbeutung" und "moderne Sklaverei."
"Es ist ja so, dass ganze Bereiche der Wertschöpfungskette ausgelagert werden. Die eingesetzten Subunternehmer entscheiden sich dann ganz bewusst für Werkverträge und gegen Arbeitsverträge und werben gezielt Menschen aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Tschechien und Polen."
Quelle: HuffingtonPost.de vom 15.10.2016
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"Über 20 Prozent der Erwerbstätigen verdienen weniger als 9,60 Euro"
Deutschland leiste sich "den größten Niedriglohnsektor nach Litauen". Durch vielfältige prekäre Beschäftigung gerieten auch die Rentenkassen erheblich unter Druck. Eine steuerliche Entlastung der niedrigen Einkommen sei zudem dringend geboten.
DGB-Chef Reiner Hoffmann fordert ein Kurskorrektur in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. "Es geht nicht gerecht zu in Deutschland", sagte der Gewerkschaftschef im Deutschlandradio Kultur. Die Kluft zwischen Arm und Reich werde größer.
Quelle: DeutschlandradioKultur.de vom 15.10.2016
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Das Märchen von den schlimmen „prekären“ Jobs
Immer mehr Menschen arbeiten selbstständig, befristet oder bessern ihr Einkommen mit Nebenjobs auf. Hierzulande wird diese Arbeit oft als „prekär“ verunglimpft. Zu Unrecht, wie eine Studie zeigt.
(...) wie die McKinsey-Studie zeigt, ist das Bild von den benachteiligten Beschäftigten verzerrt. Denn ein Großteil der unabhängig Beschäftigten hadert nicht mit diesem Schicksal. (...) Ein Großteil der Independent Worker (...) habe diesen Weg freiwillig gewählt.
Quelle: Welt online vom 14.10.2016
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Viel Gesetz und kaum Auswirkung auf Leiharbeit
Verdrängung von regulären Arbeitsplätzen und unterdurchschnittliche Bezahlung – Leiharbeit hat keinen guten Ruf. Die Bundesregierung will zwar einiges ändern, aber so richtig greife die Gesetzesinitiative nicht, sagen Bremer Experten.
Regine Geraedts von der Arbeitnehmerkammer kritisiert, dass der Entwurf in wesentlichen Punkten ins Leere laufe. (...) "Das Gesetzgebungsverfahren ist zwar weit gediehen, aber das Problem ist noch nicht gelöst. Deshalb muss man noch einmal da ran", schlussfolgert Geraedts
Quelle: RadioBremen.de vom 13.10.2016
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DGB Rheinland-Pfalz kritisiert Arbeit auf Abruf
Der rheinland-pfälzische DGB-Landesvorsitzende Dietmar Muscheid hat gegenüber dem landespolitischen Magazin des SWR Fernsehens "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" kritisiert, dass Beschäftigungsformen auf Abruf zunehmen.
Hintergrund der Forderung ist eine aktuelle Untersuchung des DGB, in der aktuelle Arbeitsmarkt-Studien ausgewertet wurden. Danach beschäftigen bereits 13 Prozent aller Betriebe mit mindestens zehn Beschäftigten Mitarbeiter auf Abruf.
Quelle: Presseportal.de vom 13.10.2016
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Gesetzentwurf der Bundesregierung hat Schwächen
Die Zunahme und der Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen haben die Bundesregierung veranlasst, in ihrem Koalitionsvertrag Reformen anzukündigen. Ein Gesetzentwurf zur Umsetzung dieses Vorhabens durchläuft gerade das Gesetzgebungsverfahren.
Forscherinnen und Forscher des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) (...) haben den Gesetzentwurf analysiert. Ihr Fazit: (...) Insgesamt erreicht der Regierungsvorschlag das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel jedoch nicht, Leiharbeit auf ihre Kernfunktion (...) zurückzuführen.
Quelle: Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung vom 12.10.2016
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Führungskräfte in Teilzeit
Der Landtag befasst sich mit dem Thema Fachkräftemangel. Sozialminister Grüttner spricht sich für mehr Frauen als Fachkräfte aus. Zudem könnten Führungskräfte auch in Teilzeit arbeiten.
Die Verantwortlichen müssten sich von der Vorstellung verabschieden, „dass Führungsfunktionen nur in Vollzeit wahrgenommen werden können“. Das sei sehr wohl in Teilzeit möglich, betonte der Minister.
Quelle: FR online vom 11.10.2016
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Wenn Selbständige in die Zeitarbeit gedrängt werden
Für Matthias Z. (Name geändert) ist es bereits Realität. Er wurde vor die Entscheidung gestellt: Auftragsende oder Zeitarbeit.
Das gewählte Vorgehen gleicht einer Erpressung. Der Auftraggeber hatte plötzlich die Gefahren möglicher Scheinselbständigkeiten realisiert. Zeitarbeit ist die einzige Antwort, die ihm und seinen Beratern dazu einfällt. Durchgesetzt in einer Art und Weise, die unakzeptabel ist.
Quelle: Informatik-aktuell.de vom 11.10.2016
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Nachteile auf dem Arbeitsmarkt: Frauen brauchen oft zwei Jobs
Im Landkreis arbeiten so viele Frauen wie noch nie. Und dennoch droht vielen die Altersarmut, weil ihre Rente im Schnitt nur halb so hoch ist wie die der Männer.
Sabrina Miehlich aus Gersthofen hat gleich zwei Jobs. Sie arbeitet in Teilzeit in einer Bäckerei und hat daneben noch eine Putzstelle in einem Büro. Die 27-Jährige macht das, weil sie wegen ihrer Tochter nicht Vollzeit arbeiten kann.
Quelle: Augsburger Allgemeine online vom 10.10.2016
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»Hoffmanns Haltung ist antigewerkschaftlich«
Der DGB und dessen Vorsitzender wollen die Leiharbeit besser gestalten. Wichtiger wäre, sie abzuschaffen. Gespräch mit Julia Nanninga.
Das sogenannte Arbeitnehmerüberlassungsgesetz schreibt gleichen Lohn für gleiche Arbeit vor (...). Allerdings gibt es eine Ausnahmeklausel: In Tarifverträgen kann anderes festgelegt werden. Und genau das ist das Problem.
Quelle: junge Welt online vom 08.10.2016
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DGB-Umfrage zum Start der Tarifverhandlungen in der Zeitarbeit
Anlässlich der heute beginnenden neuen Tarifrunde in der Leiharbeit hat der DGB die Wünsche der Beschäftigten in einer Umfrage ermittelt. Sie flossen in die Forderungen der Gewerkschaft ein, zu denen (...) eine Ost-West-Angleichung in allen Entgeltgruppen zählen.
Für die Befragung erhielten Leiharbeitnehmer im Juli und August direkt an Ort und Stelle Postkarten, auf denen sie ihre Empfehlungen für die Tarifrunde abgeben konnten. Insgesamt gingen rund 1500 Rückmeldungen bei der Gewerkschaft ein.
Quelle: Betriebsratspraxis24.de vom 07.10.2016
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Weitere zehn Euro für Geringverdiener mit Kindern
Der Kinderzuschlag für Geringverdiener soll zum Jahreswechsel um zehn auf bis zu 170 Euro im Monat steigen. Darauf haben sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) (...) verständigt.
Nach Angaben des Familienministeriums wurde der Zuschlag 2016 für 260 000 Kinder ausgezahlt. Armutsforscher gehen allerdings davon aus, dass rund zwei Drittel der Anspruchsberechtigten den Kinderzuschlag nicht in Anspruch nehmen.
Quelle: Handelsblatt online vom 06.10.2016
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Ausgeschlachtete Werkverträge
Mindestlohn, Krankenversicherung, Unterbringung: 18 Großbetriebe kündigten vor einem Jahr an, für bessere Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen zu sorgen. Die Bilanz fällt nach zwölf Monaten durchwachsen aus.
Zwar sind die Arbeiter nun nach deutschem Recht angestellt – die Fleischbranche hält aber wie gehabt an der umstrittenen Praxis der Werkverträge fest. Laut dem Bericht stieg das Verhältnis der selbst bei den Unternehmen angestellten Arbeitnehmer nur minimal von 43,3 auf 45 Prozent.
Quelle: NWZ online vom 06.10.2016
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Neuer Mindestlohn – na und?!
Die Erhöhung des Mindestlohns bei öffentlichen Aufträgen im Land Brandenburg scheint auf die kommunalen Unternehmen in Potsdam nur geringe Auswirkungen zu haben. Das hat eine PNN-Umfrage bei den städtischen Firmen ergeben.
So teilte eine Sprecherin der städtischen Bauholding Pro Potsdam mit: „Hinsichtlich der Vergütung des eigenen Personals hat der neue Mindestlohn keine Relevanz für uns.“ Auch bei der Vergabe seien keine erheblichen Auswirkungen zu erwarten.
Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten online vom 05.10.2016
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Mindestlohn zeigt kaum Wirkung
Nach Informationen der ZEIT hat der Mindestlohn bislang weder die Armut gesenkt, noch die Lohnungleichheit verringert. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Lässt man die Flüchtlinge beiseite und betrachtet nur die Einwohner ohne Migrationshintergrund, sind nach dem Inkrafttreten des Mindestlohns genauso viele Bürger arm wie vorher, zeigen die Zahlen.
Quelle: Zeit online vom 05.10.2016
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Verdacht illegaler Arbeitnehmerüberlassung bei Rossmann
Rossmann setzt für Einräumarbeiten in seinen Filialen tausende Mitarbeiter des Subunternehmens Promota.de auf Basis von Werkverträgen ein.
Interne Firmenunterlagen, Filmaufnahmen aus Rossmann-Filialen und Aussagen von Mitarbeitern legen jedoch den Verdacht nahe, dass Angestellte des Subunternehmens und Rossmann-Stammbeschäftigte in den Filialen enger zusammenarbeiten, als dies nach den Regeln für Werkverträge zulässig ist.
Quelle: Stern.de vom 04.10.2016
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Neues Gesetz schadet Zeitarbeitern
Ende Oktober soll ein neues Arbeitnehmerüberlassungsgesetz verabschiedet werden, das den flexiblen Personaleinsatz erschwert. Arbeitnehmer dürfen künftig nur noch für eine bestimmte Dauer als Zeitarbeitnehmer in den Einsatzfirmen tätig sein.
Ulrike Kücker von der Olympia Personalleasing GmbH, auch Landesbeauftragte des Interessenverbands Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) für Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, fürchtet den Verlust vieler Arbeitsplätze.
Quelle: Thüringer Allgemeine online vom 04.10.2016
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Chancen für Frauen durch Strukturwandel
In Thüringen wollen nach Angaben von Arbeitsmarktexperten immer mehr Frauen länger arbeiten - allerdings nicht in Vollzeit.
Stattdessen wollen laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bis zu 50 Prozent der Frauen in Deutschland innerhalb von Teilzeit länger arbeiten und die Arbeitszeit dabei auch selbst bestimmen können.
Quelle: Thüringen24.de vom 03.10.2016
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Weder Jobkiller noch Allheilmittel
Wie sich der 2015 eingeführte Mindestlohn von 8,50 Euro auf den Arbeitsmarkt auswirkt, hängt stark von der jeweiligen Branche ab. (...) Eine neue RWI-Studie liefert jetzt die ersten empirischen Erkenntnisse dazu.
Sie zeigt: Im Hotel- und Restaurantgewerbe, im Einzelhandel und in der Landwirtschaft sind nicht zwingend Entlassungen aufgrund des Mindestlohns zu erwarten. Hier könnten die bislang lohnsetzenden Arbeitgeber die höheren Kosten auffangen.
Quelle: Süddeutsche.de vom 03.10.2016
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Westdeutsche verdienen deutlich mehr
Mehr als ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten im Osten arbeitet nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit zu einem Niedriglohn - weil viele nicht nach Tarif bezahlt werden.
Gemessen an der Niedriglohnschwelle von 2056 Euro bundesweit waren Ende 2015 36 Prozent der ostdeutschen Vollzeitbeschäftigten zu einem Niedriglohn tätig, im Westen knapp 17 Prozent.
Quelle: N-TV.de vom 02.10.2016
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Befristungen an der Uni
Mit einem neuen Gesetz wollte der Bund die ausufernde Zahl von befristeten Verträgen an Hochschulen eindämmen. Hat sich die Situation an der Bremer Universität dadurch verbessert?
Doch schiebt das Gesetz tatsächlich exzessiven Befristungen einen Riegel vor? Und wie setzen die Unis das Gesetz um, wenn sie nicht zugleich mehr Geld für feste Stellen erhalten?
Quelle: Weser Kurier online vom 01.10.2016